Hunde-Knigge

B150lieber-hundIn einem so dicht besiedelten Umfeld wie dem unseren ist es notwendig, mit anderen Menschen aus zukommen, will man sich unnötigen Ärger ersparen. Egal, ob sie uns sympathisch sind oder ob sie die selben Interessen haben oder nicht. Als Hundehalter kommt man, wie alle anderen,

zwangsläufig mit diversen Berufs- und Hobbysparten in Konflikt. Dieser Leitfaden möchte Ihnen helfen mit Ihren Mitmenschen aus zukommen und gleichzeitig den Bedürfnissen Ihres Hundes gerecht werden.

Was braucht der Hund um leben zu können?
Sicher regelmässig Futter (keine gewürzten und gesalzenen Reste) und immer genügend Wasser.

Was braucht der Hund um gesund zu sein?
Ein gut isoliertes Plätzchen, regelmässige Wurmkuren und Impfungen, sowie regelmässige Fellpflege (was nicht baden bedeutet), bürsten und kämmen, von Ungeziefern und Dornen und Kletten befreien u. s. w. .

b100_hunde-kniggeWas braucht der Hund um glücklich zu sein?

Der Hund braucht den Menschen. Er braucht Familienanschluss. Er empfindet es als absolute Strafe und Demütigungen, irgendwo – etwa in einer Garage oder einem Kellerloch – dahinvegetieren zu müssen. Auch der Zwinger darf keine ständige Bleibe sein, weil auch er das Isolationsgefühl nährt und die ursprünglichen Verhaltensmuster des Hundes als Rudeltier durcheinanderbringt. Der Hund ist nun mal von Gesellschaft abhängig und muss in der Isolation zwangsläufig seelisch verkümmern und neurotisch werden. Jeder Hund braucht seine Aufgabe, sonst sucht er sich eine. Spielen mit dem Hund und ihn sinnvoll beschäftigen fördert ein gutes Verhältnis zum Hundehalter.

Zu den wichtigsten Bedürfnissen des Hundes gehört Bewegung und Beschäftigung. Der Hund als ursprüngliches Laufraubtier braucht jeden Tag, seinem Alter und Temperament angepasst, freien Auslauf (nicht ständig an der Leine) und Beschäftigung. Und das bei jedem Wetter. Einfach in den Garten lassen genügt nicht.

Kleine Hunde brauchen nicht weniger. Um dem Hund freien Auslauf gewähren zu können, müssen wir natürlich sicher sein, dass unser Hund keine Gefahr für Menschen, andere Hunde und andere Tiere (wie Wild- und Haustiere) darstellt. Das heisst, wir dürfen den Hund in der Nähe von Häusern, Weiden und Wald nur laufen lassen, wenn er auch zuverlässig auf unser Rufen zurückkommt.

Wie verhält sich nun der verantwortungsbewusste Hundehalter bei Begegnungen verschiedenster Art?

Begegnungen mit Spaziergängern – Nichthundehaltern
Ob eine Dogge oder Dackel, ob uralt oder ein Welpe, wenn jemand Angst vor Hunden hat, hat er vor jedem Hund Angst. Auch wenn Ihr Hund nicht beisst, bitte lassen Sie ihn nicht auf fremde Menschen zu rennen oder diese gar anspringen. Auch wenn die Leute den Welpen noch so herzig finden, springt er sie erst mal an, ist er dann meistens nicht mehr so herzig. Bitte nehmen Sie Ihren Hund immer an die Leine wenn Nichthundehalter Ihnen entgegenkommen!

Begegnungen mit Joggern, Skatern, Bikern, Autos und Reitern
Alles was sich bewegt ist für den Hund interessant und wird je nach Temperament als potentielle Jagdbeute angesehen. Auch wenn Sie wissen, dass er es nur zum Spass macht, für die anderen ist es unangenehm und gefährlich. Vermeiden Sie Unfälle und nehmen Sie den Hund an die Leine und versichern Sie sich, dass er sich auch an der Leine anständig verhält. Selbst wenn Ihr Hund Jogger, Skater, Biker, Autos und Reiter ignoriert. Sie wissen es…… Ihr Gegenüber aber nicht!

Begegnung mit Wild
Auch wenn Sie einen Hund haben, der keine Chance hat z.B. ein Reh zu reissen, sind vor allem im Winter die Energiereserven des Wildes durch das geringe Nahrungsangebot beschränkt. Während der Tragzeit kann eine wilde Hetzjagd eine Fehlgeburt auslösen. Während der Setzzeit ist besonders Vorsicht geboten, um Rehgeiss und Kitz nicht zu gefährden. Abgesehen vom Jagdaufseher, der jagenden Hunden gefährlich werden kann, ist vor allem der Strassenverkehr zu beachten, denn ein Hund der hetzt, schaut nicht ob ein Auto kommt. Ein guter Appell ist lebenswichtig für unsere Hunde.

Begegnung mit Haustieren
Auch wenn es für viele fast normal ist, dass Hunde Katzen jagen, irgendjemand liebt vielleicht genau diese Katze, wie Sie Ihren Hund. Auch Kühe, Schafe und Hühner unnötig herum hetzen zu lassen schafft nicht viele Freunde. Guter Appell und Leine sind auch hier die Schlüsselwörter.

Begegnung mit Hundehaltern
Kommt Ihnen ein Hundehalter entgegen, der seinen Hund frei laufen lässt, können Sie Ihren ebenfalls laufen lassen. Nimmt jener aber seinen an die Leine oder bei- Fuss, hat das gewöhnlich seinen Grund. Auch wenn Ihr Hund „nichts macht“, der andere tut es vielleicht. Wenn Sie Ihren Hund laufen lassen möchten, rufen Sie ihn trotzdem zuerst zurück und fragen Sie den anderen Hundehalter. Vielleicht ist dessen Hündin läufig oder der Hund hat Angst, ist aggressiv u. s. w..  Fragen Sie zuerst, dann ersparen Sie sich unnötigen Ärger und evtl. auch Tierarztkosten. Beim Kreuzen an der Leine ist es von Vorteil die Hunde aussen, also so weit auseinander wie möglich zu führen, denn an der Leine verhalten sich Hunde wesentlich aggressiver als normal. Laufen Sie einen Bogen und starren den Hund der Ihnen entgegen kommt nicht an. Um Ihrem Hund die Unsicherheit beim Umgang mit
anderen Hunden zu nehmen, wobei sich diese sowohl als Aggression als auch als deutlich sichtbare Angst zeigen kann, sollten Sie ihm so oft wie möglich den Kontakt mit anderen, gut sozialisierten Hunden ermöglichen.

Versäubern des Hundes
Bei Hündinnen ist das Urinieren in der Regel kein Problem, bei Rüden schon eher. Fremde Gärten, Hausmauern und Autopneus sollten auch vom Rüden nicht markiert werden. Hundekot in den Wiesen ist für unsere Bauern ein grosses Problem. Bitte nehmen Sie den Hundekot in Futterwiesen und auf Spazierwegen auf. Es macht uns ja auch kein Spass, wenn wir in einen Hundehaufen stehen oder unsere Hauswand Urinspuren aufweist.

Achtung Gefahr
Vergiftungsgefahr besteht, wenn Ihr Hund Wasser aus einer Pfütze neben einem gespritzten Feld trinkt oder etwas vergiftetes, schlechtes vom Boden frisst. Lassen Sie ihn nur von Bächen und Brunnen trinken. Das Fressen von jungen Weizen und Gras, welches frisch gespritzt wurde, ist ebenfalls gefährlich. Grundsätzlich sollten Sie Ihrem Hund nicht erlauben, irgend etwas draussen aufzunehmen.

Ferien
Planen Sie Ihre Ferien frühzeitig. Wenn Sie den Hund mitnehmen können, lassen Sie sich schriftlich bestätigen, dass Ihr Hund im Hotel, dem Zeltplatz oder der Ferienwohnung erlaubt ist. Wenn Sie ihn nicht mitnehmen können, sorgen Sie frühzeitig für einen seriösen Ferienplatz. Gute Tierheime sind oft schon früh ausgebucht.

Fazit
Ein vernünftiger, toleranter Hundehalter und ein gut erzogener Hund sind meist überall gern gesehen und hinterlassen auch bei manch einem, der Hunde nicht so mag, einen positiven Eindruck. Tragen Sie mit Ihrem Verhalten zu einer guten Verständigung, vor allem zwischen Hundehaltern und dem Rest der Welt bei.  DANKE!

Quelle: Hundeschule Moondance | Sabine Süess

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