Ein Hund aus zweiter Hand oder dritter Hand bringt immer einen gewissen Erziehungsstand mit. Das macht die Sache fast immer deutlich leichter als bei einem Welpen, denn man kann leicht an dem vorhandenen Stand anknüpfen. Vorbesitzer von Abgabetieren haben bereits in der Erziehung
mitgewirkt und was der Hund dort nicht gelernt hat, wurde ihm oft auch im Tierheim von Tierpflegern spielerisch beigebracht.
Leider muss man auch damit rechnen, dass bei Tieren mit Vorgeschichte einige Macken zum Vorschein kommen können, denn man sollte nicht vergessen, dass der Vierbeiner einiges durchgemacht haben kann und auch beim liebsten Hund Spuren zurück bleiben können.
In solch einem Fall muss mit viel Geduld und konsequent vorgegangen werden, niemals bei falschem Verhalten hart Strafen. Ruhige Ansprache (Lob) und Leckerli motivieren, während Strafen und Tadel nur blockieren und nicht zum gewünschten Ziel führen. Bei erwünschtem Verhalten ausgiebig loben (Leckerli) und ein unerwünschtes Verhalten konsequent ignoriert.
Man hat es leichter, wenn der neue Schützling gleich vom ersten Tag an mit in das Familiengeschehen und voll in den Alltag mit einbezogen wird. Verhalten des Tieres sollte man immer „kommentieren“. Alle Hunde haben ein extrem feines Gespür für menschliche Stimmungen und die Vierbeiner suchen permanent nach Anerkennung.
Der Hund wird instinktiv wiederholen, was beim neuen Frauchen/Herrchen Begeisterung auslöst, und nicht wiederholen, was beim neuen Herrn für Stirnrunzeln und Kopfschütteln gesorgt hat. Ein Hund wird auch wiederholen, wenn er mit etwas, das er eigentlich nicht darf, durchgekommen ist. Deshalb ist gerade am Anfang und mindestens in den ersten zwei Wochen viel Geduld und Konsequenz, aber auch Zeit nötig. Diese Zeit kann auch hart sein, aber zahlt sich für ein harmonisches Zusammenleben über Jahre wieder aus.
Achtung! Auch was man gerade am Anfang falsch macht oder unterlässt, kann sich noch über Jahre auswirken. Lässt der Mensch am Anfang Dinge durchgehen, die er dann erst später wieder versucht, zu unterbinden, wird es schwer. Falsch gelerntes ist sehr viel schwerer zu korrigieren als es gleich richtig zu machen. Das gilt natürlich auch für Welpen aus erster Hand oder direkt von der Mutter. Tipps was der Hund lernen sollte.
© 12.2010 Simone Warnke
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